Was sind Vorläuferfertigkeiten für das Rechnen?
Numerische Kompetenzen sind angeboren und sogar Säuglinge können Mengen differenzieren. Eine frühzeitige Förderung dieser Kompetenzen ist sinnvoll, da sie sich durch Training immer weiter verbessern. Die Vorläuferfertigkeiten stellen eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Rechnen dar und bilden sich, indem das Kind seinen eigene Körper in Bezug zu seiner Umwelt setzt.
Wie kann man Vorläuferfertigkeiten für das Rechnen zuhause fördern?
Folgende Begriffe sollten vermittelt werden, indem man sie immer wieder im Alltag einbaut: groß, größer, am größten, gleich groß, in, auf, hinter, vor, neben, zwischen, die Ziffern bis 10. Wenn das Kind mit den Ziffern Probleme hat, führt man sie langsam und nur einzeln ein. Assoziationen können helfen: 2 Flügel hat der Vogel, die Ampel hat 3 Lichter, der Tisch hat 4 Beine, etc. Die Erfassung über verschiedene Sinne ist hilfreich, also zeichnen, malen, kneten, etc. Die Zahlen können immer wieder verbal mit dem Kind durchgezählt werden. Nehmen Sie eine Erweiterung nach und nach vor, sobald eine Reihenfolge stabil beherrscht wird. Man kann zum Beispiel beim Treppenlaufen die Stufen zählen - vorwärts und rückwärts. Prüfen Sie immer wieder, wie weit das Kind eine Menge korrekt benennen, als Fingerbild zeigen oder als Würfelbild erkennen kann.
Wie kann man Vorläuferfertigkeiten in der Schule fördern?
In der Schulklasse kann man:
- Begriffe einführen (groß, größer, am größten, gleich groß, in, auf, hinter, vor, neben, zwischen)
- Kinder der Klasse miteinander vergleichen: größer als, kleiner als, gleich groß
- Gegenstände miteinander vergleichen (Bleistifte, Lineale, Bücher): schwerer als, leichter als, gleich schwer oder länger als, kürzer als, gleich lang
- Gedanklich Vergleiche von Tieren oder Gegenständen herstellen: Was ist größer - ein Elefant oder eine Maus?
- Kinder handelnd erfahren lassen: in der Klasse, außerhalb der Klasse, auf dem Tisch, neben dem Tisch, zwischen den Tischen...
- Mit Gegenständen arbeiten: in der Schultasche, neben der Schultasche, auf der Schultasche
- Arbeitsblätter: Teile ausschneiden lassen und damit arbeiten
- Vergleiche mit Gegenständen (Körper) herstellen (Assoziationen): 2 Kirschen, 3 Eis, 4 Autoreifen, 5 Finger, 6 Eierschachtel, 7 Wochentage, 8 Spinnenbeine, 9 Kegelspiel, 10 Zehen
- Ziffern einführen wie Buchstaben: Stationen mit Sand, Knetmasse, Fühlziffern, an die Tafel schreiben, mit Steinen legen...
- Stabile Reihenfolge einüben mit verschiedenen Spielen Alle Kinder stehen, zählen bis 5 (das 5er Kind setzt sich hin), Es wird bis 6 gezählt, das 6er Kind macht eine Bewegung
- Teppichfliesen anordnen lassen, umdrehen, Zahl nennen und die Kinder bis zu dieser Zahl gehen lassen, zuerst mit zählen; später nur noch in Gedanken.
- Würfelbilder: Verschiedene Würfelspiele, um die Würfelbilder bis 6 zu trainieren, Erweitern durch zweiten Würfel,
dann Würfel und Ziffernbilder verbinden - Fingerbilder: Wie viele Finger siehst du? Wie viele sind verdeckt?
Check: Wann hat ein Kind gut ausgeprägte Vorläuferfertigkeiten?
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November 1, 2022
Von Dyskalkulie, auch Rechenstörung genannt, sind ungefähr 4-7% der Grundschulkinder betroffen. Diese Kinder zeigen massive Probleme beim Erwerb der basis-numerischen Kompetenzen. Trotz normaler oder teilweise überdurchschnittlicher Intelligenz schaffen sie einfache arithmetische Aufgaben nicht effektiv genug zu verinnerlichen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Rechenschwäche, also mit keiner vollen Ausprägung der Probleme, wird von Expertinnen und Experten sogar auf 20-25% beziffert.