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Prüfungsvorbereitung gegen Prüfungsangst 

 01‑Mai‑2024

Von  Sabine Gessenich


Falsche Vorbereitung

Es ist keine Seltenheit, dass Prüfungsängste auftreten. Diese Ängste können lähmend sein und das Ergebnis einer Prüfung stark beeinflussen. Letztendlich ist es wichtig zu erkennen, dass selbst die effektivsten Techniken gegen Angst ihre Grenzen haben, wenn die zugrundeliegenden Prüfungs-Inhalte nicht ausreichend beherrscht werden. Sich erst ein halbes Jahr lang vor einer Prüfung mit dem Thema zu beschäftigen, kann enorm viel Energie kosten und ist oft nicht effizient. Es ist daher sinnvoller, bereits zu Beginn einer Ausbildung über den Kernumfang des Stoffes zu sprechen und regelmäßig den eigenen Wissensstand zu überprüfen. Statt sich ausschließlich auf das Lernen vor einzelnen Prüfungen zu konzentrieren, ist es ratsam, kontinuierlich am Ball zu bleiben. Ein Beispiel aus dem schulischen Kontext verdeutlicht dies: Manche Schülerinnen und Schüler neigen dazu, nur für Klassenarbeiten zu lernen, anstatt den Lernstoff fortlaufend zu vertiefen. Dies mag in der Schule zunächst funktionieren, doch spätestens bei der eigenen Berufsausbildung oder im Studium wird Eigenverantwortlichkeit unabdingbar. Das Beherrschen von Schlüsselkompetenzen wie Selbstorganisation und effektive Lernmethoden sollte bereits frühzeitig erlernt werden. Leider ist dies oft nicht der Fall, und viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich selbst zu strukturieren und effizient zu lernen. Insgesamt ist es also wichtig, das Lernen als einen fortlaufenden Prozess zu begreifen und frühzeitig die Eigenverantwortung zu übernehmen. Nur so kann man sich erfolgreich auf Prüfungen vorbereiten und langfristig seine Ziele erreichen.

Eine fundierte Kenntnis über die Inhalte einer Berufsausbildung oder eines Studiums ist entscheidend, um nicht unvorbereitet in das jeweilige Arbeitsfeld einzusteigen. Das Phänomen der Studienabbrecher ist oft auf unzureichende Vorbereitung oder falsche Erwartungen zurückzuführen. Ein anschauliches Beispiel aus meiner eigenen Praxis für eine unglückliche Berufswahl eines jungen Menschen ist die Geschichte einer hochmotivierten Altenpflegehelferin, die während der Ausbildung erfuhr, dass ihre schulische Vorbildung unzureichend war, insbesondere im Bereich des Lesens und Schreibens. Diese Defizite wurden erst in der Berufsschule offensichtlich, was zu erheblichen Problemen führte. Erst ein Jahr später erkannte sie, dass sie möglicherweise nicht in der Lage sein würde, die Anforderungen des Berufs im Rahmen der (aufgrund der medizinischen Anforderungen sehr anspruchsvollen!) Prüfung zu erfüllen. Dieses Beispiel verdeutlicht die Wichtigkeit einer gründlichen Vorbereitung und einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Es ist unerlässlich, dass angehende Berufstätige frühzeitig überprüfen, ob sie die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für ihren gewählten Beruf sowie die Prüfung mitbringen. Andernfalls besteht die Gefahr eines "bösen Erwachens", wenn die Herausforderungen unerwartet überwältigend werden. (Es ist hier noch zu betonen, dass nicht alle Hauptschulabschlüsse gleich sind und dass es Unterschiede zwischen den Bundesländern sowie in Bezug auf die Institution, an der sie erworben wurden, geben kann. Dieses wichtige Detail kann oft übersehen werden, insbesondere wenn der Abschluss an einer Förderschule erworben wurde, wie im Fall der Altenpflegehelferin). Es ist immer ratsam, vor Beginn einer Berufsausbildung oder eines Studiums genau zu prüfen, ob der eigene Abschluss bundesweit anerkannt und gleichwertig ist. In einigen Fällen kann es notwendig sein, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um etwaige Defizite auszugleichen oder die fehlenden Qualifikationen zu erlangen. Dies kann den Übergang in das Arbeitsleben erheblich erleichtern und unangenehme Überraschungen vermeiden helfen.

Eine gute Prüfungsvorbereitung beginnt nicht erst kurz vor der Prüfung, sondern am besten schon zu Beginn der Ausbildung. Hier sind einige praktische und kleinschrittige Beispiele, wie man sich einen Überblick über die Inhalte der eigenen Ausbildung verschaffen kann.

Wer kann helfen?

Junge Menschen könnten von verschiedenen Personen oder Ressourcen Unterstützung beim Analysieren des Lehrplans erhalten:

Lehrkräfte und Ausbilder: Sie sind oft die ersten Ansprechpartner, wenn es um Fragen zum Lehrplan geht. Sie können wertvolle Einblicke geben und spezifische Ratschläge geben, wie man den Lehrplan am effektivsten angeht.

Berufsberater: Berufsberater sind darauf spezialisiert, jungen Menschen bei der Planung ihrer beruflichen Zukunft zu helfen. Sie können Informationen über den Lehrplan bereitstellen und Ratschläge zur Auswahl passender Kurse oder Schulungen geben.

Mitschüler und Kommilitonen: Der Austausch mit anderen Lernenden in derselben Ausbildung kann sehr hilfreich sein. Gemeinsam können sie den Lehrplan durchgehen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam Lernstrategien entwickeln.

Online-Ressourcen: Es gibt zahlreiche Online-Plattformen und Foren, auf denen Azubis und Studierende Informationen über Lehrpläne austauschen und sich gegenseitig unterstützen können. Diese Ressourcen können eine nützliche Ergänzung zur persönlichen Beratung sein.

Was kann man selbst tun?

Erstellen visueller Übersichten: Man kann eine Mindmap oder eine ähnliche visuelle Darstellung erstellen, um die Hauptthemen des Lehrplans zu strukturieren und Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bereichen zu erkennen.

Erstellung von Zusammenfassungen: Nach jedem Abschnitt der Ausbildung sollte man kurze Zusammenfassungen machen. Man notiert die wichtigsten Themen und Schlüsselbegriffe. Dies hilft dabei, das Gelernte zu festigen und später leichter darauf zurückzugreifen.

Gruppenarbeit: Man kann das Lernen mit anderen Auszubildenden organisieren. Dabei können sich alle gegenseitig über die Inhalte austauschen, Fragen stellen und gemeinsam schwierige Fragen besprechen.

Selbsttests: Es ist ratsam, regelmäßig Selbsttests zu machen, um zu überprüfen, wie gut man die Inhalte verstanden hat. Das kann in Form von Quizfragen, Übungen oder kleinen Tests erfolgen.

Praktische Anwendungen: Man sollte versuchen, das Gelernte in der Praxis anzuwenden, sei es durch Projekte, Fallstudien oder Simulationen. Je mehr man die Konzepte anwendet, desto besser wird man sie verstehen und behalten.

Feedback einholen: Man sollte regelmäßig Feedback von Lehrern, Mentoren oder anderen Ausbildern einholen. Sie können wertvolle Hinweise geben, wo man sich verbessern kann und welche Bereiche man stärker fokussieren sollte.

Indem man diese Schritte befolgt und kontinuierlich daran arbeitet, sich einen umfassenden Überblick über die Inhalte der Ausbildung zu verschaffen, wird man besser vorbereitet sein, wenn es Zeit für Prüfungen ist.

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