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Fallbeispiel Dyskalkulie 

 25‑Apr‑2017

Von  Sabine Gessenich

Wissen nur isoliert gespeichert

Der 13-jährige David hatte bereits in der Grundschule Schwierigkeiten beim Rechnen lernen, die offensichtlich unterschätzt wurden. Seine Eltern haben sehr viel mit ihm geübt und auf diesem Weg hat er die Grundschulzeit mit durchschnittlichen Leistungen bewältigen können. Durch das Üben und Eintrainieren wurde das Wissen isoliert gespeichert, aber David konnte kein Verständnis für das entwickeln, was er tat. In der weiterführenden Schule müssten jetzt die Grundkenntnisse aufgearbeitet werden.

Hoher Zeitbedarf


Davids Zeitaufwand für einfachste Aufgaben ist auffallend hoch und er benötigt viel Konzentration. Teilweise benötigt er auch viel Zeit, weil er bei Addition und Subtraktion abzählt oder einfachste Additions- und Subtraktionsaufgaben im Zahlenraum bis 100 schriftlich löst. Generell hat er eine mangelhafte Kenntnis der Zusammenhänge von Addition, Subtraktion und Multiplikation und keine Größenvorstellung für das zu erwartende Ergebnis. Bei der Lösung von Textaufgaben entscheidet er sich oft willkürlich für eine Rechenoperation – und zwar die, die er gut kann.

Fehlendes Verständnis für die Zusammenhänge

David hasst das Fach Mathematik! Erklärungen wendet er mechanisch an, da er aber die Zusammenhänge nicht nachvollziehen kann, vergisst er die Erklärungen wieder. Ebenso merkt man, dass er das Einmaleins mechanisch auswendig gelernt hat. Zum Beispiel weiß er 6*6 = 36 auswendig und beginnt bei 7*6 die Reihe erneut von vorne aufzusagen. Er hat Schwierigkeiten mit dem Stellentausch bei der schriftlichen Subtraktion mit Stellenüberschreitung und einzelne Stellenwerte bei Minuend und Subtrahend werden vertauscht, um einen Stellenübergang zu vermeiden, wo es nötig ist (147-49=102).

Schnelltest

Er hat Probleme mit allen schriftlichen Rechenverfahren, besonders mit der schriftlichen Division. Die Regeln für die Grundrechenarten bei Bruchzahlen versteht er nicht und verwechselt sie deshalb. Bei Dezimalbrüchen versteht er die Bedeutung des Kommas nicht und rechnet 1,5 + 1,7 = 1,12.
Anmerkung:
Für die Einschätzung der mathematischen Fähigkeiten kann man einen Schnelltest mithilfe einer Divisionsaufgabe machen, da die schriftliche Division einige Kenntnisse voraussetzt. Man muss das Einmaleins beherrschen, man muss das Prinzip der Division verstanden haben, man muss Subtrahieren, was schwerer fällt als die Addition. Man muss die Richtung beim Rechnen einhalten. Wenn man dann noch eine Zehnerzahl als Teiler wählt, stellt man fest, ob das Prinzip des Dezimal-Zahlenraums verstanden wurde.

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