Was sind die psychologischen Effekte der Mensch-Tier-Beziehung?
Der Umgang mit Tieren fördert die positive soziale Interaktion und sorgt für eine positive Stimmung. Besonders bei kleinen Klienten mit aggressiv-ängstlichem Verhalten kann man rasch eine Zunahme an Empathie beobachten. Positive Effekte auf das Lernen sind zu verzeichnen. Generell wird dem Umgang mit Tieren eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt – physiologische Veränderungen (Herzrate, Herzratenvariabilität, Blutdruck) sind messbar und Angst- und Schmerzempfindungen reduzieren sich.
Was sind hierbei die neurophysiologischen Grundlagen?
Beim Kontakt mit Tieren wird Oxytocin freigesetzt. Oxytocin beeinflusst im Gehirn die Regulation von Angst und wirkt sich auf die soziale Interaktionsfähigkeit aus.
Warum wirken Tiere als soziale Katalysatoren?
Bereits 1987 gab es eine Studie mit Personen im Rollstuhl, die häufiger angesprochen und positiver wahrgenommen wurden, wenn ein Hund dabei war.
Bei Kindern mit Problemen in der sozialen Interaktion (z.B. Autismus, ADHS, Bindungsproblemen, Verhaltensauffälligkeiten, Angst), gelingt Therapeuten eine positivere Kontaktaufnahme und mehr sprachliche Interaktion, wenn sie ein Tier dabeihaben.
So erwirken Schulhunde mehr Aufmerksamkeit auf die Lehrkraft, mehr Kooperation in der Gruppe und dienen dem positiven Aufbau der Lehrer-Schüler-Beziehung.
Tiere als Stimmungsaufheller
Bereits die Anwesenheit von Tieren hat einen Einfluss auf die Stimmung von Erwachsenen und Kindern. Beim direkten Kontakt steigt die Wirkung deutlich an. Hierbei spielt die Serotonin-Aktivierung eine wichtige Rolle, was erklärt, dass sogar depressiven Patienten geholfen werden kann. Für die Spieltherapie mit Kindern lassen sich diese Effekte vorteilhaft nutzen.
Wie kann ein Hund in der Lerntherapie helfen?
Kinder mit Lernstörungen erfahren im Umgang mit einem Therapiehund Entspannung, Motivationsförderung und eine Steigerung des Selbstwertgefühls.
Beispiele für den Einsatz von Hunden im Lernbereich
- Dem Hund vorlesen
- Logicals in Verbindung mit dem bekannten Tier lösen
- Den Hund würfeln lassen und dann mit der Augenanzahl rechnen
- Den Hund Aufgaben suchen lassen, indem man Aufgabenkärtchen versteckt
- Den Hund Aufgaben auswählen lassen
- Den Hund Aufgaben apportieren lassen
Referenzen und weitere Links
Beetz, A., Uvnäs‐Moberg, K. T., Julius, H., & Kortschal, K. (2012). Psychological and psychophysiological effects of human‐animal interaction: the possible role of oxytocin. Frontiers in Psychology. DOI: 10. 3389fpsyg.2012.00234
Beetz, A. (2013). Hunde im Schulalltag. Grundlagen und Praxis. München: Reinhardt Verlang.
Julius, H., Beetz, A., Kortschal, K., Turner, D. C., & Uvnäs‐Moberg, K. T.(2014). Bindung zu Tieren. Göttingen: Hogrefe Verlag.
Heyer, M., & Klocke, N. (2011). Der Schulhund. Nerdlen: Kynos Verlag.
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Im zweiten Modul der Ausbildung zur Ganzheitlichen Lernberatung geht es genau darum: zu verstehen, wie Lernen wirklich geschieht.
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